Wollten Sie schon immer mal aus einem Ihrer Lieblingsfilme ein
Bild, welches Ihren Star zeigt, ausgedruckt haben? Haben Sie schon
immer davon getr�umt, den Videotext mit Ihrem Computer empfangen
zu k�nnen? Das, was sich hier wie ein Ausschnitt aus einem
Werbeprospekt liest, wird dank der Firma Elsat endlich m�glich,
und das noch f�r unter 250,- DM.
Der Videodigitizer der Firma Elsat ist nicht gerade neu, den gibt
es schon l�nger. Interessant wird der Test dadurch, da� man den
Digitizer jetzt beim ConnyFigge-Versand sehr g�nstig bekommen
kann.
Bevor man das graue K�stchen genauer unter die Lupe nimmt, sollte
man �ber den Digitizer einiges wissen, was Ihnen wom�glich Geld
und Nerven spart.
Der Digitizer wird von der Firma Elsat in Polen hergestellt. Von
dem Digitizer existieren aber drei verschiedene Versionen.
Unterschiede bei der Hardware gibt es nicht, nur die Software ist
etwas anders, und der Digitizer hat auch verschiedene Namen. Bei
Vesalia hei�t dieser nicht FG24, sondern Graffito24 und diesem
liegt auch Software und Anleitung in deutscher Sprache bei
(zumindest gehe ich davon aus). In England tr�gt dieser den Namen
ProGrab24 und die Software ist nat�rlich auf Englisch.
Beim ConnyFigge-Versand bekommt man das Ger�t mit einer polnischen
Anleitung und es hei�t dort einfach FG24plus. Das dies so ist,
h�ngt damit zusammen, da� ConnyFigge die Hardware direkt aus Polen
bezieht, und dort vermutlich auch im Versandhandel t�tig ist. Der
Nachteil des Ganzen ist die polnische Software und Anleitung, aber
daf�r ist dieser bei Conny viel g�nstiger als irgendwo anders zu
bekommen.
Nat�rlich kann man jetzt sagen, was soll ich mit polnischer
Software, aber die Bedienung dieser ist so einfach, da� man sich
hier nicht soviel Sorgen machen mu�.
Das erstmals dazu. Der Digitizer kommt in einem stabilen
Schubkarton, worin sich alles befindet, was man zum Betrieb
ben�tigt. Da h�tten wir erstmal das Netzteil, Kabel f�r den
Anschlu� an die parallele Schnittstelle, eine Diskette mit der
Software und die Bedienungsanleitung. F�r die Verbindung mit der
Quelle mu� man selbst sorgen.
Der Digitizer selbst besteht aus einem stabilen Kunstoffgeh�use
und verf�gt �ber zwei Eing�nge. Der erste f�r das RCA-CVBS-Signal
und der zweite f�r SVHS. F�r die Kontrolle sind die zwei
angebrachten Dioden zust�ndig. Die eine Diode leuchtet nur, wenn
auch ein Fernsehsignal vorhanden ist, die andere zeigt uns, da�
der Digitizer mit Strom versorgt wird, also an ist.
Der Digitizer wird an die parallele Schnittstelle angeschlossen,
oder �ber einen zus�tzlichen Adapter am PCMCIA-Port. Ein
PCMCIA-Adapter ist nur dann sinnvoll, wenn man Animationen gleich
mit Sound aufzeichnen m�chte. So erreicht der Digitizer n�mlich
die 5-fache Geschwindigkeit und l��t die parallele Schnittstelle
frei, an die man dann z.B. einen Sampler anschlie�en kann. �ber
die PCMCIA-Schnittstelle schafft der Digitizer 11
Schwarzwei�-Bilder pro Sekunde oder auch 3.5 in Farbe.
Intern verf�gt das Ger�t �ber 512 Kbyte Speicher, was das Einlesen
von Bildern in Echtzeit und 16,7 Millionen Farben erm�glicht. Als
Quelle kann man beispielsweise eine Videokamera nehmen, die am
besten gleich �ber ein SVHS-Ausgang verf�gt. So erreicht man die
beste Qualit�t. Die Software l�uft laut Anleitung auf jedem
beliebigen Amiga mit mindestens Kickstart 2.04. Was den Speicher
betrifft, mu� man mindestens �ber 1.5 Mbyte verf�gen. Wer
allerdings vern�nftig arbeiten will, sollte schon mindestens 8
Mbyte sein eigen nennen. Bei richtig aufwendigen Arbeiten kann man
nur 32 Mbyte empfehlen. Ein Amiga mit AGA ist nicht unbedingt
n�tig, aber empfehlenswert, noch besser eine Grafikkarte. Bei
Grafikkarten ben�tigt das Programm unbedingt Kickstart 3.0 oder
h�her.
Ist alles fertig angeschlossen, kann man gleich mit der Arbeit
beginnen. Will man Bilder von einem Videorecorder digitalisieren,
mu� dieser �ber einen Videoausgang verf�gen, nach M�glichkeit �ber
einen Chinch-Stecker. Hat der Videorecorder nur ein
Scart-Ein/Ausgang, mu� man sich entweder einen Scart-Adapter
besorgen oder gleich ein Kabel kaufen, welches auf der einen Seite
meistens 4 Chinch-Stecker und auf der anderen ein Scart-Stecker
hat. Jetzt mu� man nur noch herausfinden, welcher von den 4
Steckern die Videosignale �bertr�gt. Leuchtet die Diode, so hat
man auch endlich die Quelle gefunden.
Jetzt sollte man das Programm laden, wenn man das nicht schon
vorher gemacht hat. Zu sehen bekommt man zwei Fenster mit Effekten
und Filtern, doch das wird erst sp�ter interessant. Bevor man mit
dem Digitalisieren anf�ngt, sollte man erstmal die gew�nschte
Aufl�sung w�hlen.
F�r die beste Qualit�t sollte es HighRes-Laced und Video-Overscan
sein. So erreicht man eine Aufl�sung von 736x512 Pixeln. Danach
wechselt man zum Kontrollmen�.
Hier sehen wir ein Fenster mit einem kleinen Fernseher in der
Mitte. Links befinden sich noch Regler, mit denen man den
Kontrast, Farbe und Helligkeit �ndern kann. Dies sollte man aber
noch vor dem Einlesen tun.
Die Gr��e des Vorschaufensters kann man nat�rlich auch �ndern, hat
man wenig Speicher, so sollte man die normale Gr��e w�hlen. Das
Fenster ist dann zwar viel kleiner, aber reicht v�llig.
Das Digitalisieren funktioniert ganz einfach. Zuerst startet man
die Vorschau und h�lt am besten die linke Maustaste fest. Kommt
das gew�nschte Bild, l��t man die linke Maustaste los. Danach mu�
man das Bild nur noch aus dem Speicher des Digitizers in den
Computer laden. Ist die Qualit�t gut, kann man mit dem Dekodieren
fortfahren. Dies kann bei langsamen Rechnern mit einem 68000
Prozessor bis zu einer Minute dauern. Ist das Bild endlich geladen
und fertig dekodiert, kann man es entweder speichern, oder mit den
Effekten und Filtern, die das Programm zur Verf�gung stellt,
bearbeiten.
Das mitgelieferte Programm bietet einige recht interessante
Filter, die Berechnung dauert jedoch oft viel l�nger, als mit
professionellen Bildbearbeitungsprogrammen. Es stehen Effekte wie
Negativ, Blur, St�rung, Gamma und �hnliche zur Verf�gung. Bei den
Filtern ist die Auswahl zwar gr��er, aber manche von denen �hneln
sich sehr, soda� man kaum einen Unterschied feststellen kann. F�r
die professionelle Bildbearbeitung sollte man lieber Programme wie
Photogenics, ImageFX oder ArtEffect nutzen.
Die Qualit�t der digitalisierten Bilder ist recht gut, oft kann es
aber dauern, bis man endlich die gew�nschte Einstellung gefunden
hat. Die Zeit daf�r sollte man sich aber nehmen, denn nur so
erh�lt man die beste Qualit�t.
Bei den Animationen geht man fast �hnlich vor. Erst w�hlt man, ob
Farbe oder schwarz-wei� und schon geht es los. Es erscheint wieder
das gleiche Fenster wie beim Digitalisieren von Bildern, mit dem
Unterschied, da� die video�hnlichen Schalter jetzt benutzt werden
k�nnen. Mit Rec wird das Aufzeichnen gestartet, dies kann je nach
Anzahl der gew�hlten Frames einige Zeit dauern. Bei
Farbanimationen m�ssen die Bilder wie schon beim Digitalisieren
nat�rlich wieder dekodiert werden. Auf schnellen Amigas geht das
noch einigerma�en flott, aber selbst auf einem 030er dauert es bei
einer Animation mit 60 Frames schon eine Weile. Die Qualit�t der
Animationen ist erstaunlich gut, f�r eine m�glichst hohe Framerate
sollte man sich unbedingt den PCMCIA-Adapter holen, denn so leiden
besonders Animationen in Farbe darunter.
Komfort ist alles
Nat�rlich ist der FG24 Digitizer auch Videotext tauglich und das
macht diesen so besonders interessant. Die n�tige Software wird
gleich mitgeliefert und eignet sich daf�r hervorragend. Einziges
Problem ist die Quelle f�r das Fernsehsignal. Hier kann man nicht
so einfach ein Antennenkabel anschlie�en, sondern mu� entweder
einen Fernseher bzw. Videorecorder daf�r benutzen. Beide sollten
am besten �ber ein Scart-Ausgang verf�gen, denn so reicht schon
ein einfaches Scart-Kabel mit Chinch-Steckern auf der anderen
Seite.
Ist alles angeschlossen, wird das Programm gestartet und die
Videotext-Seiten erstmals geladen. Hier kann man w�hlen, ob alle
oder nur ein bestimmter Bereich von Seiten gespeichert werden
soll. Bei allen Seiten kann sowas schon mehrere Minuten in
Anspruch nehmen, mit PCMCIA-Adapter schafft der Digitizer 100
Seiten pro Minute, �ber den parallelen Port dauert sowas
entsprechend l�nger.
Sind die Seiten geladen, kann man sich ganz einfach mittels
Pfeiltasten durch alle Seiten durchw�hlen oder gleich die
gew�nschte Seitenzahl eingeben. Bei hoher Aufl�sung sieht alles
genauso gut aus, wie man es vom Fernseher her kennt. Diese k�nnen
als IFF-Grafik, ASCII- oder auch Videotext gespeichert bzw.
gedruckt werden.
Fazit
Der FG24 Digitizer bietet hervorragende Qualit�t zu einem
sagenhaften Preis. Er eignet sich sehr gut f�r das Digitalisieren
von Videobildern. Bei Animationen leidet dieser allerdings unter
der langsamen �bertragungsrate. Seine Videotext-Tauglichkeit macht
das Ger�t nochmals attraktiver und die n�tige Software liegt auch
gleich dabei. L�uft besonders stabil. Achten sollte man aber
darauf, wo man es kauft, bei ConnyFigge ist die Software in
polnisch. Erfahrene Anwender d�rften damit keine Probleme haben,
aber ein normaler User wird wom�glich viel Zeit damit verbringen,
bis etwas Brauchbares dabei herauskommt.
Technische Details
- Vorschau nur schwarz-wei� in 160x64 oder 320x128 Pixeln
- 5 Bilder pro Sekunde �ber die paralelle Schnittstelle oder
- 15 �ber PCMCIA-Port
- 54 verschiedene Filter
- Speichert Bilder in Formaten IFF/ILBM, IFF/ILBM24, IFF/Anim5,
IFF/8SVX JPEG, BMP, PCX und Targa